Densha Otoko
Regie: Takeuchi Hideki, Nishiura Masaki, Kobayashi Kazuhiro (2005) • 13 Episoden
In genau 3 Monaten wird es zur Abdankung des japanischen Kaisers Akihito kommen. Ein bisher noch nie dagewesenes Ereignis. Mit seinem Rücktritt endet auch die bisherige Zeitrechnung und Japan verabschiedet die Heisei-Ära (1989-2019). Während man noch rätselt, wie die neue Ära wohl heißen wird, blicken japanische Medien zurück und befragen die Bevölkerung, welche Erfindungen und Ereignisse diese Epoche am meisten geprägt haben. In allen Umfragen ganz weit oben, neben Tamagochi und Walkman, ist die Einführung des Internets.
Teil dieses Phänomens Internet, stellt die Serie "Densha Otoko" aus dem Jahr 2005 in den Mittelpunkt. In einem anonymen Internetforum sucht ein Nutzer mit dem Spitznamen "Densha Otoko" (Zugmann) Ratschlag. Er hat im Zug einer Frau geholfen und sich in sie verliebt. Auf Grund sozialer Inkompetenz, sucht er in der Schwarmintelligenz der Forengemeinschaft eine Strategie, wie er sie für sich gewinnen kann. Schritt für Schritt, Folge für Folge, entwickelt sich ein Liebesdrama zwischen den beiden - unter der Anleitung der Internetnutzer.
Die Geschichte des nerdigen Losers, der sich nach der unerreichbaren "Hermès" (beste Schleichwerbung aller Zeiten) sehnt, ist inzwischen ein Kultklassiker. Eine Serie, die Einblicke in die Entwicklung der japanischen Mediengesellschaft erlaubt und mit dafür verantwortlich war, dass die Otaku-Kultur in Japan akzeptiert wurde. Sender Fuji TV orientierte sich bei der Story an einer angeblich wahren Geschichte, die sich in dem beliebten japanischen Onlineforum "2chan" abgespielt haben soll.
Kinofilme, Mangas und ein Remake sind Indikator für den Erfolg einer Serie, in der Atsushi Ito als Densha Otoko den Prototyp eines Nerds verkörpert, und mit Misaki Ito als Hermes eines der bekanntesten Werbegesichter Japans über den Bildschirm flimmert.