#8 "Kurôn wa kokyô wo mezasu" (2008)

"Kurôn wa kokyô wo mezasu"

aka

"The Clone Returns Home"

Ein Kind stirbt. Eine Mutter trauert. Ein Bruder hat Schuldgefühle.

Der Bruder, der überlebt wird Astronaut und stirbt im Weltall. Sein Körper wird geklont, doch das Trauma der Kindheit lässt auch den Klon nicht los.

VORSICHT: Zäh!

"Kurôn wa kokyô wo mezasu" ist Meditation. Er ist genau das, was man von einem japanischen Film erwartet. Lange Einstellungen, wenig Dialoge und vollgepackt mit Metaphern.Was zunächst wie ein Familiendrama beginnt, entwickelt sich zu einem moralischen Kunstwerk über den Wert des Lebens. Wie viel ist ein Menschenleben wert? Wie weit darf die Wissenschaft gehen?

Der Klon fungiert als Lebensversicherung, der nach dem Tod des Versicherten mit dessen abgespeicherten Erinnerungen befüllt und aktiviert wird. Doch schnell wird klar, dass das Kindheitstrauma die Seele des Klones ebenfalls befallen hat. Der Klon bricht aus der Forschungseinrichtung aus, sucht den Ort seiner Kindheit, sein Elternhaus auf, um zu erfahren was es mit dem Tod seines Bruders auf sich hat.


"The Clone Returns Home" erschien 2008 und wurde vom deutschen Regisseur Wim Wenders produziert. Sein Einfluss zeigt sich in Szenen, die sehr illusionistisch, traumhaft sind und die Grenze zwischen Realität und Wahnvorstellung verwischen.

In der philosophischen Grundfrage des Films bezieht Regisseur Kanji Nakajima eindeutig Stellung. Er kritisiert das Klonen, porträtiert die Wissenschaft als profitgierig und bereit Menschenleben für den Fortschritt zu opfern.

Ähnlich wie das amerikanische Scifi-Drama "Moon", welches ein Jahr später, 2009, erschien, thematisiert der Film die Frage der Identität und Einzigartigkeit des Menschen. "The Clone Returns Home" ist aber in seiner Machart um einiges ruhiger und ist mit fast zwei Stunden eine große Geduldsprobe für den Zuschauer.

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